- Groth
- Groth,1) Klaus, niederdeutscher Schriftsteller, * Heide 24. 4. 1819, ✝ Kiel 1. 6. 1899; verhalf mit »Quickborn, Volksleben in plattdeutschen Gedichten dithmarscher Mundart« (1852) der neuniederdeutschen Literatur zum Durchbruch und trat auch theoretisch für die Verwendung plattdeutscher Mundart ein (»Briefe über Hochdeutsch und Plattdeutsch«, 1858). 1866 wurde er Professor für deutsche Sprache und Literatur in Kiel. Er wurde mit Lyrik und Erzählungen (darunter »Vertelln«, 2 Bände, 1855-58), daneben mit kritischen Arbeiten bekannt.2) Otto, Publizist und Zeitungsforscher, * Schlettstadt 2. 7. 1875, ✝ München 15. 11. 1965, Sohn von 3); war seit 1902 Redakteur in Ulm, seit 1906 süddeutscher Korrespondent der »Frankfurter Zeitung«. Mit einer enzyklopädischen Zeitungskunde und einer umfassenden Medientheorie (»Periodik«) versuchte er eine Grundlegung der Zeitungswissenschaft.Werke: Die Zeitung, 4 Bände (1928-30); Die Geschichte der deutschen Zeitungswissenschaft (1948); Die unerkannte Kulturmacht, 6 Bände (1960-66).3) Paul Heinrich Ritter von (seit 1902), Kristallograph und Mineraloge, * Magdeburg 23. 6. 1843, ✝ München 2. 12. 1927, Vater von 2); war 1872-82 Professor in Straßburg, danach in München. Groth verhalf der erst viel später von M. von Laue u. a. (Röntgenstrahlinterferenzen) bewiesenen Vorstellung vom Kristallgitter gegenüber jener vom »Kristallmolekül« zum Durchbruch und erforschte die gesetzmäßige Abhängigkeit der Kristallformen von der chemischen Zusammensetzung. Er begründete 1877 die »Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie«.Werke: Physikalische Kristallographie. .. (1876); Chemische Krystallographie, 5 Bände (1906-19); Entwicklungsgeschichte der mineralogischen Wissenschaften (1926).W. Fischer: P. H. G., in: Dictionary of scientific biography, hg. v. C. C. Gillispie, Bd. 5 (Neuausg. New York 1981).4) Wilhelm, Physikochemiker, * Hamburg 9. 1. 1904, ✝ Bonn 20. 2. 1977; war 1945-50 Professor in Hamburg, danach in Bonn. Im Zusammenhang mit seinen Forschungen zur Isotopentrennung entwickelte Groth die Gaszentrifuge; zahlreiche Arbeiten zur Gaskinetik, Photochemie und Reaktionskinetik sowie über die Anwendung stabiler Isotope.
Universal-Lexikon. 2012.